Weiberfastnacht im Spessart Forum – ein Novum für die Veranstalterinnen der katholische Frauengemeinschaft (kfd) Bad Soden, die die Traditionsveranstaltung jahrzehntelang im Kolbe-Haus ausgerichtet hatten. Wegen Umnutzung der Räume im Gemeindezentrum war der Umzug nötig geworden.
Große Freude herrschte ob der überwältigenden Resonanz im neuen Domizil. Frauen aus „nah und fern“ feierten lustig und vergnügt und unterhielten sich bestens beim närrischen Programm.
Das kfd-Weiberfastnachts-Team (Gudrun André, Petra Kloberdanz, Birgit Peter-Sperzel, Angelika Noll, Regina Richter, Sonja Noll, Sylvia Krieger, Anette Jost, Christine Sattler) und seine Unterstützerinnen verwandelten, als Hommage ans Spessart Forum, die Bühne in den Spessartwald und schlugen ein Räuberlager auf. Als Spessarträuber glossierten sie in Reimform das Stadtgeschehen. Für die Bundesbahntrasse machten sie die „Eselsweg-Variante“ aus, versprachen augenzwinkernd, den scheidenden Bürgermeister Büttner bis „zur fränkischen Grenze eskortieren“ zu wollen, und nahmen die Bewerbungen der Bürgermeisterkandidaten humorvoll auf die Schippe: „Wird der Kleespies zum Bürgermeister gewählt, als erste Amtshandlung er im Rathaus eine Orgel aufstellt. Um den Tag harmonisch zu beginnen, will er morgens ein Hosianna singen. Doch wenn er sieht, wie die Schulden entwickeln sich, dann orgelt er wohl eher „Herr, erbarme dich.“ Klar, dass es am Ende die Räuber sind, die das Regiment in der Kurstadt übernehmen.
Durchs Programm führte Kerstin Roush, die zu Beginn mit schöner Stimme den Umzug ins Forum als Moritat besungen hatte.
Die fröhliche Fastnachtslaune der närrischen Versammlung wusste das Männerballet KV Kikeriki aus Freiensteinau mit seinem konditionsstarken Auftritt „Zeitmaschine: Steinzeit versus Nintendo“ zu steigern.
„Die Hühner“ in einer Legebatterie (Gisela Förster, Anette Jost, Regina Richter) hatten die Lacher auf ihrer Seite. Ihre gackernde Unterhaltung drehte sich selbstredend um prachtvolle Hähne, Huhn Irmie (Gisela Förster) schwärmte gar mit französischem Akzent. Sie begackerten ein „Playhuhnheft“, das am Ende von „Bofrost“ war.
Seinen großen Auftritt hatte das „Erste Sodner Dreigestirn“ Prinz Karim (Karin Krieger), Bauer Ingo (Ingrid Weber) und Jungfrau Ivonne (Ivonne Henrich). Begleitet von der Garde (Ellen Stock, Bettina Betz, Liane Stöckel, Sylvia Krieger, Eva Zengerle, Birgit Mieth, alle kfd-Gymnastikgruppe) zogen die närrischen Regenten ein, sangen, tanzten und versprühten pure Fastnachtsfreude. Professionelle Tanzunterstützung leistete Tanzmariechen Annalena Detzer.
Eine skurrile Interpretation des Märchens „Rumpelstilzchen“ brachten Gisela Förster (Rumpelstilzchen), Anette Jost (Müllerstochter), Sonja Noll (Müller und Regie), Regina Richter (Königskind), Christine Sattler (König) und Sylvia Krieger (Bote) mit viel komödiantischem Talent auf die Bühne. Köstlich – Rumpelstilzchen mit liebestollen Ambitionen, das Königskind auf dem Bobbycar und der Bote auf einem rosa Phantasievogel reitend. Szenenbegleitend ertönten die passenden Schlager und die Dialogstimmen aus dem Hintergrund. Komparsen komplettierten die urkomische Aufführung.
Aus Ahl gastierten das Männerballett „Rubberdolls“ und die „Ladykracher“ mit ihrem Sketch auf der Weiberfastnacht.
Die Tänzerinnen Show-Tanzgruppe „Wild Fires“ vom TV Soden-Stolzenberg (Ann-Kathrin Kreile Aycelen Duru, Celin Zieger, Fiona Mc Crea, Laura-Marie Betz, Nomi Beck, Sila Aslanhan, Sophia Röhrich, Trainerin: Christine Keidel) waren die jüngsten Akteurinnen.
Als einzige männliche Gäste waren Pfarrer Dr. Michael Müller und Kaplan Michael Sippel zur Weiberfastnacht zugelassen.
Pfarrer Dr. Müller trat mit den Wortakrobaten „Ansmaskas“ Thomas Hummel und Dr. Tobias Viering vom Theater-Ensemble feel-X auf, ersetzte Ansmaskas-Mitglied Lukas Schouwenburg und wurde den temporeichen, ausgefeilten Wortspielereien gerecht.
In einer Playback-Show imitierten Sonja Noll und Karin Sperzel Roland Kaiser und Maite Kelly, und natürlich fehlte auch der „Fett-Weck-Treff“ mit Marianne und Karin Sperzel nicht.
Einen rhythmischen Programmabschluss setzten die „Happy Drums“ des TV Soden-Stolzenberg (Manuela Petersen, Birgit Peter-Sperzel, Martina Schmitt, Anette Pfahls-Bös, Dunja Zuckrigl, Bianca Till und Trainerin Sonja Noll).
Moderatorin Kerstin Roush ehrte mit Maria Krieger (87) und Maria Hofacker (83) die ältesten und treuesten Weiberfastnachtsbesucherinnen.
Zur Musik von Jürgen aus Hutten feierten die Frauen noch lange im Kultur-Saal und dem eigens dekorativ abgeteilten Foyer mit Bewirtung weiter.
Weitere Mitwirkende: Programmorganisation: Liane Desch, Beate Schultheis; Technik: Florian Schmitz, Jonas Janssen, Peter Sperzel.