Die Geschichte der Post in der Gesamtstadt Bad Soden-Salmünster hat Ewald Wolf aus Ahl in einem Buch sorgfältig beleuchtet.
„Ich selbst bin kein Postler. Nachdem ich über viele Jahre aus philatelistischen Gründen eine Sammlung von Briefmarken mit Stempeln meiner Geburtsstadt Salmünster zusammen getragen hatte, interessierte mich schließlich auch die Postgeschichte, vor allem die Zeit der Thurn und Taxis Post“, schreibt der Autor in seinem Vorwort.
Seine Forschungen führen ihn ins Jahr 1490, als Kaiser Maximilian I. den Fürsten Franz von Taxis beauftragte, ein System regelmäßiger Nachrichtenübermittlung aufzubauen. Zuvor hatten Boten die Nachrichten der Mächtigen befördert. Mit der Einrichtung von Poststationen entstanden neue Berufe, etwa die der Postillione, der Posthalter (meist Gast- oder Landwirte) und der Wagenmeister, die für die Pflege der Fuhrwerke zuständig waren.
1616 eröffnete die Thurn und Taxis‘sche Post den Kurs: Frankfurt-Hanau-Gelnhausen-Salmünster-Schlüchtern-Neuhof-Fulda-Eisenach-Erfurt-Leipzig durch reitende Postillione, 1650 bestand in Salmünster eine Posthalterei, und 1661 ist ein Postbote in Salmünster erwähnt, beginnt Ewald Wolf die interessante Geschichte über die heimische Post. Natürlich spielte die Lage Salmünsters an der Frankfurt-Leipziger-Straße bei der Entwicklung des Postwesens eine bedeutende Rolle.
Ewald Wolf recherchierte in den Archiven des Fürstenhauses Thurn und Taxis in Regensburg, im Staatsarchiv Marburg und im Stadtarchiv Bad Soden-Salmünster, führte viele Nachforschungen und Befragungen durch und sichtete zahlreiche Unterlagen.
Mit Kopien von Dokumenten, Urkunden und Briefen, von Fotos, Siegeln, Poststempeln, Briefmarken, Post- und Reisescheinen, Quittungen, Telegrammen, Post- und Ansichtskarten, Zeitungsartikeln, bis hin zu Firmenfreistempeln Bad Sodener Firmen und Einrichtungen belegt er seine umfassenden Forschungsarbeiten.
Einrichtung, Geschichte und am Ende auch Schließung von Postfilialen in den Stadtteilen thematisiert Ewald Wolf ebenso, wie die Personalien der Posthalterinnen und Posthalter.
In einem Nachwort philosophiert der Autor schmunzelnd über die Post- und Paketbeförderung der Zukunft. Wird ein Roboter die Sendungen beim Kunden abholen? Wird die Post die Sendungen öffnen, den Inhalt scannen und dem Adressaten per E-Mail übermitteln? Man darf auf die künftige Entwicklung der Nachrichtenübermittlung gespannt sein. Das Postwesen der vergangenen Jahrhunderte ist jedenfalls auf den 144 Seiten in Ewald Wolfs Buch „Beiträge zur Geschichte der Post in Bad Soden-Salmünster“ nachzulesen. Das Buch ist in einer Auflage von 125 Stück erschienen und für 15 Euro beim Autor direkt erhältlich.