Güte und Mitgefühl sind kein Humbug

Text_2

Jeder kennt die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Und nach zwei Stunden hatten auch rund 200 Theaterbesucher beim Weihnachtstheater der Komödie am Braunschweiger Altstadtmarkt in der Schlüchterner Stadthalle Mitleid mit dem kaltherzigen und geizigen Ebenezer Scrooge.
„Humbug“ bezeichnete der Halsabschneider Güte und Mitgefühl. Und Weihnachten sei nur eine Zeit für Narren. Da schlug er wie alle Jahre wieder die Einladung des Neffen zum Weihnachtsessen aus. „Weihnachten ist die Zeit, Schulden zu bezahlen.“
Das fünfköpfige Ensemble mit einem ausdrucksstarken Oliver Geilhardt in der Rolle des Ebenezer Scrooge hielt sich an das Vermächtnis Dickens und erwärmte mit der liebevollen Inszenierung die Herzen der großen und kleinen Zuschauer.
Denn dem Griesgram wird es nach dem unerwarteten Besuch des Geistes seines verstorbenen Geschäftspartners Marley, des Geistes der vergangenen und gegenwärtigen Weihnacht warm ums Herz.
Der Geist der zukünftigen Weihnacht wird ihn schließlich auf den Friedhof zu einem einfachen Grabstein mit der Inschrift „Ebenezer Scrooge“ führen und er muss erkennen, das der ungeliebte, einsame Tote er selbst ist. Für ein neues Leben war es zu spät. Aber für die Aussöhnung mit dem Neffen, einer Aufwertung des Angestellten Cratchit und die Gesundung dessen Sohnes reichte die Zeit noch.