Beim zwölften Stiftungsfest der Ulrich-von-Hutten-Stiftung haben 31 Schüler des Schlüchterner Gymnasiums für außergewöhnlichen Leistungen in Naturwissenschaften, Sprachen, Geschichte und Musik Stipendien in Höhe von annähernd 10 000 Euro erhalten.
„31 Stipendiaten stellen eine Rekordzahl dar. Somit haben wir in den vergangenen Jahren 202 Schüler ausgezeichnet und dabei über 50 000 Euro an Preisgeldern verausgabt“, berichtete Stiftungsvorstand Dietmar Broj. Er betonte, dass in Zeiten der Forderungen nach neuen, weitergehenden, bildungspolitischen Auseinandersetzungen die Stiftung auch dazu beitragen wolle, neue Bildungswege zu eröffnen. „Wir möchten gerne wieder ein Internat für auswärtige Schüler. Dieses Ziel wollen wir nicht aus den Augen verlieren“, hob Broj hervor.
Der Vorsitzende verabschiedete Friedrich Karl von Hutten aus dem Beirat, der vom ersten Tag an mit Rat und Tat zur Seite gestanden und Impulse gegeben habe, den Stiftungsgedanken voranzubringen. Er bedankte sich auch bei Thomas Köhler für ein einmaliges Engagement. Er habe einen großen Beitrag dazu geleistet, dass das Stiftungskapital inzwischen mehr als eine Million Euro betrage. Broj begrüßte die neuen Beiratsmitglieder Maximilian Noll und Gunther Ruppel.
Die Festansprache hielt Landrat Thorsten Stolz. Er wünschte den Stipendiaten, dass alle ihre schulischen und beruflichen Ziele und alle persönlichen Träume in Erfüllungen gehen. Er warf einen Blick in die aktuelle Shell-Studie und hob hervor, dass Werte wie Freundschaft, Partnerschaft und Familie mit 89 Prozent ganz oben stünden. Ein sicherer Job sei für 95 Prozent der Jugendlichen wichtiger als die Karriere. „84 Prozent finden Respekt vor Gesetz und Ordnung wichtig. 82 Prozent sagen zudem, man müsse die Vielfalt der Menschen anerkennen.“
Er riet den Schülern, bei der Wahl ihres weiteren schulischen und beruflichen Werdegangs vor allem auf das Herz zu hören. „Eltern, Freunde, Bekannte können gute Berater sein, aber sie dürfen die persönliche Entscheidung nicht ersetzen.“ Der Landrat betonte, dass nirgendwo auf der Welt junge Menschen bessere Zukunftschancen hätten als in Deutschland. Einer Untersuchung der britischen Regierung zufolge rangiere die Bundesrepublik vor Dänemark und Australien auf Platz eins. „Die USA landen auf Rang 23, die große Wachstumsnation China sogar nur auf Platz 123. Deutschland ist das beste Land, um jung zu sein.“ Zu Pessimismus oder gar zu Wehklagen gebe es in vielen Bereichen keinen Anlass. Thorsten Stolz brach auch eine Lanze für die europäische Idee. „Wir brauchen Menschen, die gerade in der heutigen Zeit als Mutmacher unterwegs sind und nicht als Nein-Sager. Wir dürfen Europa nicht auf die Institutionen der EU reduzieren, sondern als Wertegemeinschaft und Friedensunion verstehen.“
Musikalisch umrahmten die Musikpreisträger Mina Amrir (Violoncello), Henrik Braukmüller (Kontrabass), David Jacobi (Schlagzeug), Matthias Linzbauer und Marius Möller (beide Klavier) die Feierstunde in der Aula des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums.