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Es war nur ein Gerücht, das Bauchredner Klaus Löffert beim Heimatabend der Schlüchterner Vereine in die Welt gesetzt hat. Bürgermeister Matthias Möller kann mehr als stillstehen, nix machen und „ja genau“ sagen.
Moderator Dietmar Keidel nahm dabei ebenso manch einen Mitbürger auf die Schippe wie der Magier aus Breunings das Stadtoberhaupt, das seit genau einem Jahr in Amt und Würden ist. „Ich möchte nicht tauschen. Lieber den Matthias als den Donald. Ist für uns ein Gottesgeschenk, wie es ja der Name verrät“, meinte Keidel.
Als die „Traut-euch-Sänger“ und die „Moats kalle Backe“ beim großen Finale „Hey Schlüchtern, du bist ein Gefühl“ zu singen begannen, waren die 300 Zuhörer in der Stadthalle richtig aus dem Häuschen, erhoben sich von ihren Sitzen und sangen euphorisch mit.
Der Reihe nach: Mit fetzigen Soul- und Rock-Medleys und Melodien aus Funk und Fernsehen stimmte die Stadtkapelle die Gäste auf einen bunten Abend mit viel Gesang und Tanz ein. Grazie, Anmut, Ausstrahlung: Die Junior Dance Crew ließ noch einmal die Puppen tanzen wie beim deutschen Turnfest am Brandenburger Tor. Die Sweetgirls brillierten mit einem Boolywoodtanz, die Lucky Kids interpretierten einen „Alptraum“. Für die Choreographie der drei Darbietungen zeichnete Petra Adametz verantwortlich.
Zu Höchstform lief das Männerballett des Schlüchterner Carneval Clubs mit ihrem Vortrag „Traumschiff meets Baywatch“ auf. Björn Urbach schlüpfte dabei in die Rolle der Pamela Anderson. Mit von der Partie war der neue Kalte-Markt-Präsident Gerold Raab. Die gestandenen Männer gingen mit ihrer Tanzeinlage ans Limit. Einige brauchten nach dem grandiosen Auftritt dringend ein Sauerstoffzelt oder wenigstens ein kühles Helles.
Glanzlichter setzten die Gymnatikfrauen aus Hohenzell mit ihrem jugendfrischem Tonnengetrommel.
Zurück zu den „Moats kalle Backe“: Die Sänger parodierten „Schmidtchen Schleicher“ und huldigten „Gerold mit den elastischen Beinen“. Und dann hieß es: „Scheiß drauf, Kalte Markt ist nur einmal im Jahr, ole, ole und Schalala!“ und rockten in Queen-Manier „Alle meine Entchen schwimmen auf dem See“.
Die „Traut-euch-Sänger“ feierten euphorisch das Fest der Feste. „Ja, wir sind Schlüchtern, darauf sind wir stolz, ja wir sind Schlüchtern, sind aus gutem Holz“.
Ralf Hoffmann, Sprecher der veranstaltenden Aktionsgemeinschaft Schlüchterner Vereine, erinnerte daran, dass sich der Heimatabend im Laufe der Jahre von einem bunten Abend mit heimischen und auswärtigen Künstlern und Konzerten von Musikcorps zu einem komödiantischen, musikalischen und tänzerischen Feuerwerk der Vereine gewandelt habe. Bürgermeister Matthias Möller verabschiedete die Kalte-Markt-Präsidentin Sandra Fahrein-Schäfer mit einem Blumenstrauß, wünschte dem designierten Präsidenten Gerold Raab „viel Spaß an einem kräftezehrenden Wochenende“. Er ermutigte den Club der Präsidenten, diesen Brauch weiter zu führen. „Der Kalte Markt riecht nach Zuckerwatte und Glühwein. Wir werden alles tun, um unser großes Heimatfest noch attraktiver zu machen“, so der Bürgermeister.
Beim Schätzspiel hatte Karl Bachmann die Nase vorn. Er lag fast richtig bei den Fragen, wie viele Hüften im Krankenhaus in diesem Jahr eingesetzt wurden (198) und wie viele Einsatzstunden die Feuerwehr im vergangenen Jahr geleistet hat (6 985).