Mit dem Bieranstich vor dem Gasthaus „Zum Braumeister“ startete am Samstagmittag das Salmünsterer Altstadtfest, das traditionell erst abends richtig in Fahrt kommt. In allen Straßen und Gassen gibt es Live-Musik und die Besucher drängen sich durch die Altstadt und genießen das ganz eigene Flair der „guten Stube Salmünsters“. Tagsüber steht das Museumshoffest im Fokus der Besucher, und in diesem Jahr verwies Armin Eisel auf das einjährige Bestehen seines Schreibmaschinenmuseums.
Zur Festeröffnung spielte der Musikverein Salmünster unter Leitung von Hendrik Dorn vor dem „Braumeister“ auf und unterhielt die Gäste aufs Beste.
Peter Sperzel, der Vorsitzende des Vereins für Tourismus und Wirtschaftsförderung (VTW), dankte den Organisatoren des Festes Sabine Uppal, Steffen Alter, Thomas Karuth und Vertretern des SV 1913. Besonders würdigte er die Arbeit von Sandra Seipel und Bettina Wenzel, die 25 Jahre lang für die Organisation des Altstadtfestes Verantwortung übernommen hatten.
Es sei eine Freude, das Ambiente der Altstadt zu genießen, sagte Bürgermeister Lothar Büttner, ehe er Christoph Becker, den Ausrichter der „Biermeile“ am ehemaligen Güterbahnhof, mit dem Bieranstich betraute. Dieser fackelte nicht lange, und im Handumdrehen floss der Gerstensaft.
Den Nachmittag verbrachten viele Besucher im Museumshof. Sitzgruppen im Hof und im Museumsgarten, dazu eine reich bestückte Kuchentafel luden zum Bleiben ein.
Die Besucher bestaunten die Arbeit von Restauratorin Melanie Henrich-Radolff. Kunstfertig demonstrierte sie die Anfertigung unterschiedlicher Rattan-Stuhl-Geflechte. Durch ihre Arbeit erstrahlen abgenutzte Sitzflächen wieder neu, etwa im Muster „Spinnengeflecht“, „Sternenbanner“ oder „Wiener Geflecht“.
Jürgen Balzer und Manfred Henrich vom heimischen Imkerverein informierten über Haltung und Schutz der Honigbienen.
Entenangeln am Ziehbrunnen des Hofes machte kleinen und großen Besuchern Spaß.
Im Museumsgarten hatten sich die „Laubensänger“ des Kern‘schen Männerchores platziert. Gemeinsam mit den Besuchern sangen sie zur Akkordeonbegleitung bekannte Lieder.
Im Museum führten Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins durch die Räume, die einen Einblick in das „altertümliche Leben um 1900“ geben. Zudem widmet sich die Sonderausstellung „Anton Grauel – Bad Sodens berühmter Bildhauer“ dem gebürtigen Bad Sodener Künstler.
In der Frankfurter Straße 13 hat Armin Eisel vor einem Jahr sein Schreibmaschinenmuseum eröffnet. Etliche Besucher nutzten das Altstadtfest zu einem Besuch der eindrucksvollen Schreibmaschinensammlung aus aller Welt, aus allen Zeiten und vieler unterschiedlicher Typen und Marken. 40 neue Exemplare konnte der Museumsleiter seit der Eröffnung hinzukaufen. Etliche wurden gespendet, diese sind mit dem Namen des Gebers versehen. Allerdings sollen keine Schreibmaschinen einfach vor der Türe des Museums abgestellt werden, bittet Armin Eisel.
Eine neue LED-Beleuchtung bringt seit kurzem die Exponate noch besser zur Geltung. Viel Arbeit hat Armin Eisel in die Internet-Präsentation: schreibmaschinenmuseum.org gesteckt, auf der die Exponate eingehend vorgestellt werden. Offiziell ist das Schreibmaschinenmuseum jeden 1. und 3. Sonntag im Monat geöffnet, aber auch nach Vereinbarung, was von Gruppen gerne in Anspruch genommen wird, freut sich der Museumsleiter.
Der Abend gehörte, wie alljährlich, den Live-Musikern. Die Caravan Big Band spielte im Schleifrashof auf, Matthias Baselmann rockte im Amtshof, Holy Smoke, Soulsänger Lewis Holten sowie Alleinunterhalter Holger Urbach und Timo Gärtner fanden ihre musikalischen Anhänger.