Hartmut Darmstadt, ehemaliger Lehrer am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium Schlüchtern, war drei Wochen unterwegs in Nepal, Bhutan und Nordindien. Auf dieser Reise traf er auch den „Gastvater“ seines ehemaligen Schülers Marvin Rüffer aus Seidenroth, der ihm seine Hilfsprojekte vorstellte.
Darmstadts Flug mit Oman Air führte ihn zunächst nach Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, wo er einige Tage verbrachte und die Hauptsehenswürdigkeiten aufsuchte, darunter die alten Palastbezirke Durbar Squares in Kathmandu, Patan und Bhaktapur, die durch das Erdbeben im Frühjahr 2015 schwer beschädigt wurden und sich noch längere Zeit im Wiederaufbau befinden werden.
In seinem Reisebericht schreibt Darmstadt: „Am vierten Tag war ich mutig genug, mit einem Motorrad das Kathmandutal zu erkunden, was beim zweimaligen Durchqueren der 1,5 Millionen-Metropole mit inzwischen wahnsinnig chaotischem Verkehr, weitgehend ohne Ampeln, eine besondere Herausforderung war. In der Zwischenzeit ließ ich meine bevorstehende Bhutanreise von einem dortigen Reisebüro organisieren“.
Das Himalaya-Königreich Bhutan hat sich erst in den 1990-er Jahren langsam dem Tourismus geöffnet und gilt als eines der letzten Paradiese, was man als Tourist mit 250 US-Dollar pro Tag teuer bezahlen muss. „Ein Land so groß wie die Schweiz mit insgesamt nur 750 000 Einwohnern, das mehr Wert legt auf Nachhaltigkeit und „Bruttonationalglück“ als Bruttoinlandsprodukt, von einem noch recht jungen König geführt, der im Land allseits beliebt ist, bescheiden lebt und sich sehr für das Volk und seine Traditionen einsetzt. Der recht hohe Eintrittspreis hat sich aber dann doch sehr gelohnt, denn ich hatte einen Führer und einen Fahrer mit geräumigem Fahrzeug für mich allein und war in recht noblen Hotels untergebracht“, schwärmt Hartmut Darmstadt. Schon der Flug entlang der Himalayakette mit direktem Blick auf den Everest sei grandios gewesen und auch der Landeanflug im engen Tal von Paro beeindruckend. Das berühmteste Kloster ist das „Nest des Tigers“ an einem Steilfelsen in etwa 3 000 Metern Höhe, das Darmstadt bei einer Tageswanderung besichtigte.
Nach dem Rückflug nach Kathmandu erlebte Hartmut Darmstadt noch den letzten Tag einer großen Wiedereröffnungszeremonie der vom Erdbeben teilweise zerstörten tibetischen Stupa in Bodnath. Besonders in den alten Stadtteilen, die noch recht mittelalterlich wirken, sehe man immer wieder Gebäude, die bisher nur notdürftig mit Holzpfeilern abgestützt seien, der Wiederaufbau werde sich noch über Jahre hinziehen. „Eigentlich war es bei dieser Reise mein Wunsch, bei irgendeinem Projekt für die Erdbebenopfer vor Ort Hilfe zu leisten, was sich aber nicht so leicht realisieren ließ“, bedauerte der Schlüchterner.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Pokhara direkt südlich der Annapurna-Gebirgskette traf sich Darmstadt in Bharatpur auf dem Weg zum Chitwan-Nationapark mit dem „Gastvater“ seines ehemaligen Schülers Marvin Rüffer aus Seidenroth, der dort ein halbes Jahr Freiwilligendienst in einem Krankenhaus geleistet hatte. Gastvater Binod Dhakal, der mich spontan zur Übernachtung in sein Haus einlud, ist nicht nur Koordinator für die Organisation der Helfer aus verschiedenen Ländern, er organisiert auch vor Ort einige Hilfsprojekte, darunter ein Heim für 48 geistig und körperlich Behinderte und zwei Kinderhäuser mit je 10 Waisenkindern im Alter von 5 bis 10 Jahren. Gerade sei mit dem Neubau für ein größeres Heim für alle 20 Kinder begonnen worden, für den noch 40 000 Euro benötigt würden. „Diese Projekte haben mich so überzeugt, dass ich gleich einen höheren Spendenbetrag an Binod übergab, auch mit dem Versprechen in meinem Umfeld für diese Projekte zu werben“, erzählt Darmstadt.
Mit einer Fahrradrikscha überquerte er die Grenze nach Indien, um nach Delhi, seinen Rückflugsort zu gelangen. Diese letzten zwei Tage seien äußerst chaotisch und anstrengend gewesen.
Abschließend erklärt Harmut Darmstadt: „Nepal gehört nach Aussage des Auswärtigen Amtes zu den ärmsten Ländern Südasiens und zu den 20 ärmsten Ländern der Erde. Die wirtschaftliche Entwicklung konnte sich nach zehnjährigem Bürgerkrieg und seit der Abschaffung der Monarchie 2008 mit anschließend ständig wechselnden Regierungen, zudem die Folgen des schweren Erdbebens im Frühjahr 2015, kaum weiter entwickeln. Deshalb liegt mir sehr daran, nicht nur die Hilfsprojekte in Sri Lanka weiterzuführen, sondern auch den Weiterbau des neuen Kinderwaisenhauses in Bharatpur/Chitwan voranzutreiben“.
Dazu können Spenden überwiesen werden: Hartmut Darmstadt, Kontonummer 211 56 62, Volksbank Raiffeisenbank Schlüchtern, BLZ 530 613 13, Stichwort „Hilfe für Sri Lanka“ bzw. „Kinderwaisenhaus in Nepal“
BIC GENODE51SLU, IBAN DE34 5306 1313 0002 1156 62
Weitere Informationen unter www.hartmutdarmstadt.de.
Hartmut Darmstadt wird, möglicherweise begleitet von Marvin Rüffer, voraussichtlich im Frühjahr 2017 erneut nach Nepal reisen, um die Projekte zu unterstützen.