Abiturjahrgang auf Studienfahrt in Prag

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Im September war, und dies ist eine kleine Sensation, erstmalig seit 1991 der gesamte Abiturjahrgang des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums (UvH) auf einer Studienreise. Die 62 Schüler der vier Geschichtskurse unter Leitung von Claudius Brasch, Marcel Glashagen, Bernd Jonas, Dirk Seidl sowie der Mathematikkollegin Nicole Möller bestiegen umweltbewusst einen großen Bus der Firma Schießer und ließen sich auf Tschechiens Hauptstadt Prag ein.
„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“, sagte sich eine große Mehrheit im Jahrgang und gab Prag den Vorzug gegenüber Rom und Wien. Selbstverständlich stand im Vordergrund das vielfältige historische Programm in der Goldenen Stadt an der Moldau: das beeindruckende Areal auf und um den Hradschin, der Veitsdom, das Goldene Gäßchen, Palais Waldstein, die Karlsbrücke und vieles mehr. Aber auch das Prag der Deutschen Literatur kam nicht zu kurz, wenn man auf den Spuren des abiturrelevanten Autors Franz Kafka vom Kafkahaus bis zum Jüdischen Friedhof Prags wandelte. Exkursionen in das Umland kamen hinzu: so der Besuch der Burg Kaiser Karls IV., dem imposanten Karlstein, und auch der besonders in den Unterricht integrierte Gedenkstättenbesuch: das KZ Theresienstadt und der Jüdische Friedhof von Terezín. Man ließ sich aber auch gern auf Einblicke in die moderne Arbeitswelt ein, als man eine sehr anschauliche Führung im Škoda-Werk Mladá Boleslav erhielt.
Auf dem Hinweg konnten die Schüler entweder eine Führung in der weltberühmten Pilsner-Brauerei erhalten oder sich die Pilsner Altstadt anschauen, während man auf dem Heimweg das sächsische „Elbflorenz“ Dresden in einer langen Mittagspause genoss.
Der Zerstreuung und abendlichen Unterhaltung dienten natürlich besonders die vorzügliche, wenn auch deftige böhmische Küche, besagte Pilsner Braukultur, aber auch wunderschöne Kaffeehäuser aus alter vergangener Zeit. Da musste niemand nach Fast Food oder Coffee to go aus Plastik greifen. Manche Gruppe ließ sich abends auf ein Eishockey-Spiel der lokalen Prager Mannschaft ein; andere besuchten das Nationaltheater, wo Tschaikowskis berühmtes „Schwanensee“-Ballett in einer klassischen Inszenierung geboten wurde, die wie aus der Zeit gefallen schien. Man fand sich im Anschluss aber auch in Prager Jazzkellern bei Live-Musik oder in modernen Clubs wieder.
Die gehaltvolle und intensive Studienfahrt förderte erheblich die gute Atmosphäre im Jahrgang. Den Tutoren wurde dadurch ihre Arbeit und Aufsichtspflicht erleichtert, dass man sich jederzeit auf die Truppe verlassen konnte.
Die Schüler bedankten sich am Ende herzlich bei der Vorarbeit und Organisation von „Papa Brasch“ und den vier anderen Lehrkräften, dem Reisebüro Happ und seiner tschechischen Agentur, dem Förderverein des UvH für seinen Zuschuss, besonders aber dem Fahrer Viktor Hill, der mit großer Erfahrung und Freundlichkeit alle nach rund acht Tagen wieder sicher ans Ziel brachte.