„Einer für alle, alle für einen!“

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Im Kurpark von Bad Soden-Salmünster liegt derzeit ein Schiff vor Anker. Es ist die „Flying Dutchman“, der Segler des berüchtigten Piratenkapitäns Blackbeard und dessen raubeiniger Mannschaft. Am Samstagabend stach das Piratenschiff erstmals Richtung Barbuda in See, begeistert begleitet vom Premierenpublikum.

Auf der Freilichtbühne des Kurparks entspann sich das Piraten-Spektakel „Die drei Musketiere und die Hölle von Barbuda“ aus der Feder des Intendanten und Regisseurs Felix Wiedergrün mit fast 40 Darstellern und verschiedenen Handlungssträngen. Nach monatelanger Probenarbeit brachten die Akteure mit einer immensen Spielfreude ihre Uraufführung auf die Bühne.

Eine aufklappbare Kulissenwand verwandelte den Hintergrund etwa in ein Schiffsdeck, eine Meeresbucht, eine Felsenburg oder eine Schatzkammer. Kostüme und Requisiten verliehen der Aufführung eine interessante Authentizität. Erzähler Rudolf Falk eröffnet geschickt die jeweils neue Szenenfolge.Zwischen Frankreich und der Karibik kreuzten sich nicht nur die Schicksale der Piraten-Crew und der Musketiere, sondern auch deren scharfe Klingen. Mit blitzenden Degen fochten die Kontrahenten ihre Fehden aus.

Piraten-Spektakel im KurparkEigentlich hatten die drei Musketiere Porthos, Athos und Aramis ihre Musketier-Karrieren längst beendet, als der junge Louis Morel um Hilfe bat. So folgen sie noch einmal ihrem Leitspruch „Einer für alle, alle für einen!“, galt es doch, Louis‘ von den Piraten entführte Braut Christine zu befreien.

Derweil setzen die Piraten Segel und nehmen Kurs auf die Felsenburg in einer Bucht der Karibikinsel Barbuda, um endlich den Goldschatz der Conquistadores zu heben. Doch Intrigen und Verrat sind mit an Bord des Piratenschiffs, und Pew, der blinde Pirat, „sieht Schatten heraufziehen“. Werden die zauberhaften Meerjungfrauen den Piraten zum Verhängnis? Oder etwa der seelenlose Steuermann Calico? Welche Rolle spielt der mysteriöse Geist von Barbuda? Zudem ist der Schatz bewacht. Das friedfertige Volk der Hüter erfüllt als Bewahrer des Guten seine Pflicht. Und natürlich sind die drei Musketiere nicht weit, um im Kampf gegen das Böse ihre Degen zu zücken. Am Ende vereinen sich alle Handlungsstränge im Sieg des Guten.

Piraten-Spektakel im KurparkGroteske und witzige Szenen bringen das Publikum immer wieder zum Lachen. Hübschlerinnen versuchen männlichen Zuschauern den Kopf zu verdrehen, Musketier Porthos wird beim Liebesspiel erwischt, und der Sonnenkönig Ludwig XIV. lässt sich Fasanenschenkelchen und andere kulinarische Raffinessen kredenzen. „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen!“, kommentiert er dabei lapidar die Not der Bevölkerung. Der Satz wird Marie Antoinette zugeschrieben. Der gelegentliche Streifzug durch die Weltliteratur des Autors kam beim Publikum gut an.

„In dir muss das Feuer brennen, das du in anderen entzünden willst“, legte der sterbende Albert Morel seinem Sohn Louis ans Herz. Nun, dieses Zitat des Kirchenvaters Augustinus verkörperten die Akteure des feel-X-Ensembles, denn es ist ihnen gelungen, ihr Publikum mit dem dreistündigen Abenteuer-Spektakel in den Bann zu ziehen.

Weitere Aufführungen finden am 30. und 31. August sowie am 6. und 7. September, jeweils um 20 Uhr, statt. Nähere Informationen unter: www.ensemble-feelx.de