Weiberfastnacht hebt mit der „Sprudel-Ährlein“ ab

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Ein riesiges Fest des fröhlichen Miteinanders mit Tanz, Musik und buntem Programm ist alljährlich die kfd-Weiberfastnacht in Bad Soden. Das Organisations-Team hatte das Spessart Forum in eine einladende Narrhalla verwandelt, und bereits vor Programmbeginn bevölkerten die kostümierten Gäste das ausverkaufte Haus.
Es sei richtig, sich, neben der Trauer um die Hanauer Mordopfer, dem Terror nicht zu beugen, sagte Pfarrer Dr. Michael Müller, der, wie Kaplan Mario Lukes, zu den wenigen männlichen Gästen gehörte.
„It‘s Boarding time!“, verkündete Moderatorin Kerstin Roush und unterwies die „Passagiere“ in allerlei närrischen Verhaltensmaßregeln, ehe das Stewardessen-Tanzballett der „Sprudel-Ährlein“ das Motto des Abends preis gab: „Wir heben ab!“
In ihrer Begrüßungsrede in Reimform thematisierte Petra Kloberdanz etwa die „famose“ Knöllchenverteilung in der Kurstadt, den Umbau des Kolbe-Hauses zum „Hochsicherheitstrakt“ und die „Ungereimtheiten“ bei der kurstädtischen Blühstreifenaktion.
Die beiden Sportskanonen Daniela Heyer und Anette Schunder diskutierten über Fitnessprogramme und männliche Gepflogenheiten. „Ihr Jürgen“ habe derzeit Fieber, informierte Daniela Heyer, der „Einkochthermometer steht auf Mirabelle“.
Mit einem „Sketch ohne Worte“ brachten Anette Jost und Gisela Förster die Besucher zum Lachen. Seine Sitznachbarin im Flugzeug kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, und so traf in der „Sprudel-Ährlein“ eine „Dame von Welt“ auf ein „Landei.“
Die Weiberfastnacht schrieb in diesem Jahr sogar Filmgeschichte, denn ein „Filmteam aus Ulmbach“ war zu einem Dreh ins Forum gekommen. Allerdings hatte der Regisseur mit den Darstellerinnen seine liebe Not, interpretierten sie seine Anweisungen doch auf eigene Art! Das Publikum lachte Tränen. Mit den Akteurinnen des Frauenfaschings Ulmbach hatten sich die Bad Sodener sozusagen närrische Profis eingeladen.
Da die Bad Sodener Weiberfastnacht nun seit 40 Jahren besteht, ehrte das Orga-Team die beiden Initiatorinnen Lieselotte Husmann und Marianne Sperzel, die die heutige Großveranstaltung einst in privatem Kreis ins Leben gerufen hatten.
Ihr 30-jähriges Bestehen feiert die kfd-Gymnastikgruppe, so boten die sportlichen Damen mit viel Kondition und in verschiedenen Kostümen einen Querschnitt durch drei Jahrzehnte „Gymnastik-Geschichte.“ Dass betagte Damen sehr gut sportlich unterwegs sein können, bewiesen die „Happy Feet“ vom TV Soden-Stolzenberg mit ihrem Oma-Tanz. Zu „Thriller“, „Time of my life“ und weiteren Hits zeigten die „Omas“, was im Alter alles angesagt ist.
Für Hip Hop waren die jungen Tänzerinnen der Tanzgruppe „Wild fires“ vom TV Soden-Stolzenberg zuständig, und in den Wilden Westen entführte das Männerballett des Geselligkeitsvereins Viktoria aus Bad Orb. In Holzfäller- und Handwerkerkluft sorgten die Tänzer für Stimmung.
Den Schlusspunkt setzten die „Party-Biester“. Zunächst rockten sie als „Flippers“ den Saal, ehe sie sich über die lokalen Ereignisse hermachten.
Steffi Honikel und Melanie Grauel kamen als „Karl“ und „Schorsch“ spätabends auf dem „unbeleuchteten“ Auenweg ins Gespräch. Den „Enzo“, der jetzt im „richtigen Stadtteil seine Pizza backt“, könne man gut mit Rom vergleichen, „ein Italiener an der spanischen Treppe!“, erklärten sie stolz. Kaum voran komme ja die Bebauung des Schloss-Areals. Dabei gäbe es doch die Möglichkeit, in dem sumpfigen Gebiet „Wattwanderungen“ gegen gutes Geld anzubieten! Zur selben Zeit schwammen Andrea Plichta und Sybille Richter-Durski in der Therme. Sie monierten die Vernachlässigung des Freibades, schließlich wollten die Badegäste, besonders die Familien, nicht in die Nachbargemeinden fahren, sondern das heimische Freibad besuchen. Dies klang Kurdirektor Stefan Ziegler und Bürgermeister Dominik Brasch wohl gehörig in den Ohren. Sie eilten herbei, weihten das Übergangsbecken ein und übergaben schleunigst eine Rutsche und eine Überdachung fürs Freibad. Dazu brachte Antonio Garrubba eigenhändig Pizzen vorbei.
Nach dem offiziellen Programm und dem Finale „Über den Wolken“ feierten die Frauen zur Musik von Jürgen aus Hutten weiter.