Immer wieder diskutierte das Publikum im Saal der Seniorenhilfe Steinau bei vielen Fotos mit: Da ist meine Oma oder mein Vater auf dem Bild! Gerhard Freund zeigte zahlreiche unveröffentlichte Fotos, Dokumente und Zeitungsausschnitte aus den zurückliegenden Epochen bis Mitte des 19. Jahrhunderts.
Den Kern des Vortrags bildete sein neues Buch „Auf Spurensuche in unserer Heimat“. In ihm hat er 250 Schwarz-Weiß-Bilder und fast 100 Farbfotos veröffentlicht. Zahlreiche Bilder aus der Innenstadt von Steinau ergänzten den Vortrag.
Freund befasste sich mit der ehemaligen Landwirtschaft und bezeichnete die bäuerlichen Arbeiten damals als „pure Schinderei“. Der Heimatforscher zeigte die „harte Knochenarbeit“ im Steinbruch Ohl oder im „Schlinges“ bei Vollmerz auf. Er berichtete von dem Luftschiff „Graf Zeppelin“, das über Elm bei der Burg Brandenstein seine Ehrenbezeugung machte. Der „verrückte Graf“, wie er gelegentlich von der Bevölkerung genannt wurde, stammte aus der Burg. Die Freundschaft zum Juden Max Wolf in der Dreiturm brachte Hans Berthold während der Zeit der Nationalsozialismus ins Konzentrationslager, während der Firmenchef noch rechtzeitig nach England fliehen konnte.
Über die Steinauer Gaststätte Buß, das Marionettentheater, das Reserve-Lazarett in Bad Soden und das Viadukt bei Jossa ging die „Zeitreise“ in der Vergangenheit weiter. Von Steinau zeigte der Hobbyhistoriker zahlreiche Fotos, teilweise unveröffentlichte Aufnahmen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Das interessierte Publikum ergänzte mit Nachfragen und einzelnen Kommentaren den interessanten Vortrag.
Freund bedankte sich bei allen Bürgern, die durch zahlreiche Bilder die Präsentation und seine Bücher unterstützt haben. Im Laufe der Jahre habe er 2 000 bis 3 000 Bilder und Dokumente von der Bevölkerung erhalten. Er kündigte an, dass er sein Bildmaterial digital aufarbeiten und anschließend dem Geschichtsverein oder dem Zentrum für Regionalgeschichte zur Verfügung stellen werde.
Die aktuellen Bücher von Gerhard Freund sind über den Selbstverlag „Märchenstraßen-Verlag“, gerhard.freund@t-online.de oder telefonisch unter (0 66 63) 62 18 erhältlich.