Text_2

Zu zwei Anlässen trafen sich Landfrauen aus allen Ortsvereinen des Bezirkslandfrauenvereins Schlüchtern im Dorfgemeinschaftshaus Gundhelm. Zum einen galt es, Erntedank zu feiern und zum anderen besteht der Landfrauenverein Gundhelm 50 Jahre. Deshalb waren auch die Gundhelmerinnen Ausrichter.
Voll besetzt war der große Saal, als die Bezirksgeschäftsführerin Christa Hopf begrüßte und besonders Pfarrerin Eva-Katharina Gericke, Bürgermeister Matthias Möller, Ortsvorsteher Karl-Ernst Kohlhepp, den stellvertretenden Vorsitzenden des Landfrauenverbandes Hessen Ursula Pöhlig, die ehemaligen Bezirksvorsitzenden Elisabeth Hartkopp und Luise Meister, den stellvertretenden Kreislandwirt Konrad Kuhlenkamp, von den Landsenioren Ursula Eckhardt und Rosemarie Hild sowie den Kirchenchor Gundhelm unter Leitung von Torsten Fey willkommen hieß. Nach der Andacht von Pfarrerin Eva-Katharina Gericke, die Erntedank und das Wirken der Landfrauen ansprach, grüßte im Namen des Magistrats Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller. Die Landfrauen kümmerten sich um gesellschaftliche Dinge und pflegten den Austausch in den Gemeinden. Ortsvorsteher Karl-Ernst Kohlhepp gratulierte den Gundhelmer Landfrauen im Namen des Ortsbeirates, der Vereine und der gesamten Gundhelmer Bevölkerung. Bei Festen und sonstigen Anlässen brächten sich die Landfrauen immer ein.
Die stellvertretende Vorsitzende des hessischen Landfrauenverbandes, Ursula Pöhlig, freute sich über den vollbesetzten Saal und das große Interesse. Sie betonte sie, dass die Erzeuger von hochwertigen Lebensmitteln angemessene Preise für ihre Waren bekommen müssten. Die Politik und jeder selbst müsse umdenken und sorgsamer mit Lebensmitteln umgehen. Qualität komme vor Quantität und regionale und saisonale Produkte sollten unterstützt werden. Pöhlig dankte für das Engagement der Gundhelmer Landfrauen. Ehrenamt sei unbezahlbar und müsse Spaß machen, sagte sie, und forderte, dass die Engagagierten von der Gemeinschaft mehr Wertschätzung und Anerkennung erfahren sollten.
Stetig weiter entwickelt
Bezirksgeschäftsführerin Hopf sagte, dass sich trotz des Wandels in Familie und Beruf und der Veränderung des Frauenbildes der Landfrauenverein Gundhelm über fünf Jahrzehnte behauptet habe. Seit der Gründung in 1969 habe sich vieles verändert. Sie beschrieb die Vereinsarbeit mit einem Zitat von Michail Gorbatschow: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Die Gundhelmer Landfrauen hätten sich stetig weiter entwickelt. Eine Vereinschronik trug Vorstandsmitglied Bettina Siemon vor. Nach der verdankt der Landfrauenverein Gundhelm der Einweihung des Dorfgemeinschaftshauses 1969 seine Gründung. Die damalige Bezirksvorsitzende Hildegard Schnell regte sie an, da jetzt Räume für Zusammenkünfte bestehen würden. Bei der Gründung traten 27 Frauen in den Verein ein. Vorsitzende waren bisher Liesel Föller (1969-1977), Anneliese Frischkorn (1977-1989), Käthe Baus (1989-2001), Angelika Möller (2001-2005), Petra Möller (2005-2013) und seit vergangenem Jahr stehen Marlies Höhn und Bettina Siemon dem Verein vor. Aktuell zählt der Verein 41 Mitglieder.
Was die Gundhelmer Landfrauen in den vergangenen fünfzig Jahren gemacht haben, zählte Bettina Siemon auf. Auch gibt es seit 1990 eine Klöppelgruppe, die kunstvolle Arbeiten im Dorfgemeinschaftshaus ausstellte. Im Mittelpunkt des Nachmittags standen Ehrungen langjähriger Mitglieder. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Käthe Baus (schon 60 Jahre Landfrauenmitglied), Maria Christ, Anna Klüh, Marianne Möller, Marlies Scheidemantel, für 40 Jahre Mitgliedschaft Irmtraud Elm, Annemarie Hölzer, Gerlinde Schäfer, Erika Wolf, für 30 Jahre Mitgliedschaft Ulrike Blum, Lieselotte Koppel, Gisela Maikranz, Angelika Möller, Ilse Ronge, Rosine Weigand, Else Berthold und für 25 Jahre Mitgliedschaft Maria Möller geehrt. Umrahmt wurde die Feier durch Liedvorträge des Kirchenchores Gundhelm unter Leitung von Torsten Fey. Ilse Ronge, Bettina Siemon, Else Schäfer, Gerlinde Schäfer, Sandra Zeller und Wilma Lasberger führten einen lustigen Sketch auf. Dabei ging es um eine Befragung von Frau Maier-Müllerfeld vom Ethnologischen Institut über die Arbeit und das Leben auf dem Land. Verständigungsprobleme gab es durch das Gundhelmer Platt, das die Stadtfrau nicht verstand.
Zahlreiche Kuchen und Torten hatten die Gundhelmerinnen für die Gäste gebacken, die bei der Kaffeetafel reißenden Absatz fanden. Schön waren die Tischdekorationen, die Früchte- und Blumenarrangements, ausgestellte Klöppelarbeiten und informativ die Landfrauenarbeit im Spiegel der Presse. Bärbel Dochow vom Bezirksvereinsvorstand verabschiedete die Landfrauen nach einem schönen Nachmittag.