Gedenken an März-Gefallene

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Kreis-Obmann Walter Weber begrüßte fast 40 Mitglieder und Freunde der Sudetendeutschen Landsmannschaft der Kreisgruppe des Altkreises Schlüchtern im Hotel Stadt Schlüchtern. Zuvor hatte man sich am Vertriebenenkreuz am Elmer Weinberg getroffen, um einen Kranz niederzulegen.
Aufgrund des bevorstehenden schlechten Wetters hatte man die Veranstaltung selbst ins Hotel Stadt Schlüchtern verlagert, wo man im Anschluss zusammenkam. Weber begrüßte die zahlreich erschienen Mitglieder und Freunde und verwies auf die besondere Situation in diesem Jahr: Sie seien zusammengekommen,um den vor genau 100 Jahren im Sudetenland ermordeten Märzgefallenen zu gedenken – und das zum zehnten Mal in Folge. Mitgestaltet wurde der Nachmittag durch Trompeter Marko Wörner, der die Veranstaltung musikalisch begleitete.
Landes-Obmann Markus Harzer schilderte ein tragisches Ereignis, welches am 4. März 1919 stattfand. Die Erzählung verdeutlichte den Morgen einer jungen Notarsgehilfin, die „etwas Gutes wollte, aber das Schlimmste bewirkte“, so Harzer. Sie wurde, neben vielen weiteren Jugendlichen und Kindern, von tschechischen Sicherheitskräften erschossen. Ein tragisches Schicksal, welches insgesamt 53 weiteren Zivilisten widerfahren war.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges 1918 wurden die Gebiete der Sudetendeutschen der ehemaligen „Österreich-Ungarischen Monarchie“ zwangsweise in den neu gegründeten Staat Tschechoslowakei eingegliedert. Dagegen wehrten sich die sudetendeutschen Parteien, die sich nach dem Zerfall der Monarchie für einen Anschluss an den neu entstandenen Staat Deutsch-Österreich aussprachen. In verschiedenen Städten des Sudetenlandes kam es deshalb am 4. März 1919 zu friedliche Demonstrationen für das Selbstbestimmungsrecht der Sudetendeutschen.
Walter Weber sprach sich für ein Weitergeben des Ereignisses an die junge Generation aus, damit das Datum und dessen Tragik nicht in Vergessenheit gerate. Pfarrer i. R. Manfred Kopka richtete ein geistiges Wort an die Anwesenden. Er beschäftigte sich mit der Frage: „Warum ist das Kreuz ein Zeichen für Liebe?“ Mit den Worten „Ehre, wem Ehre gebührt“ verlas er die Namen der insgesamt 54 Gefallenen, und man betete anschließend das „Vater unser“.
Der stellvertretende Kreis-Obmann Roland Dworschak bedankte sich abschließend bei allen Akteuren, die den Tag mitgestaltet hatten und verwies auf die Jahreshauptversammlung, die bereits am 30. März stattfinden wird.