Die Grabungskampagne 2018 am Eisenberg und den Neudorfwiesen wurde Ende August abgeschlossen. Seit Pfingsten wurde im Areal unter der Leitung von Claus Bergmann, 2. Vorsitzender Archäologisches Spessartprojekt (ASP), Kreisarchäologe Main-Kinzig-Kreis, und Archäologin Laura Hasenstein mit Ehrenamtlichen geforscht. Die Maßnahme des ASP ist damit aber nicht am Ende, Funde und Proben müssen jetzt untersucht und ausgewertet werden, gezielte Sondagen für 2019 sind vorgesehen.
Mit einem Höhepunkt, der Blockbergung eines mittelalterlichen Rennofens, endete die diesjährige Kampagne. Eingebettet in eine Gipskorsage wurde das gefundene Ofen-Unterteil in einem Stück, zusammen mit dem ihn umgebende Boden, herausgenommen. So wurde der Fund nicht zerstört und kann detailliert untersucht, und restauriert werden. „Wir hoffen, den Ofen so zu präparieren, dass er in Ausstellungen gezeigt werden kann“, so Rainer Geschwindner, der Sprecher der Ehrenamtlichen.
Zahlreiche Funde, Befunde und Proben konnten gesichert werden und öffnen so ein Fenster in die Vergangenheit. Doch zunächst kommt deren wissenschaftliche Aufbereitung. Unter anderem sind Bodenproben zu „schlämmen“ und von einem Archäobotaniker unterm Mikroskop zu untersuchen. So können Informationen zu Vegetation, Ernährung, oder menschliche Eingriffe der betrachteten Zeit herausgefunden werden. Oder gefundene Schlacken sind von Metallurgen zu untersuchen, um Rückschlüsse auf den Verhüttungsprozess herstellen zu können. Alle sind gespannt, welche Geheimnisse sich so noch lösen lassen.
An der Grabung haben sich 70 Personen beteiligt, darunter viele Helfer die zum ersten Mal an „Archäologenluft“ geschnuppert haben. Auch 90 Schüler der Brüder-Grimm-Schule Steinau nutzten die Möglichkeit, sich beim Graben zu beteiligen. Die Beteiligung und das Interesse an der Grabung waren sehr groß. Dies zeigte unter anderem der „Tag der offenen Grabung“ mit über 200 Besuchern oder der Besuch von Gruppen des Geschichtsvereins Steinau oder des Naturparks Hessischer Spessart.
Bevölkerung, Vereine, Verwaltungen und die Geschäftswelt der Region haben die Grabung auf unterschiedlichste Art unterstützt. Ein richtiges Gemeinschaftsprojekt, aus der Region für die Region.
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