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Seit 1. August hat Bürgermeister Dominik Brasch die Amtsgeschäfte in Bad Soden-Salmünster inne. Bei seiner Einführung war viel von einem Generationswechsel die Rede, folgt der 33-jährige gebürtige Salmünsterer doch dem 58-jährigen Lothar Büttner.
„Die, die Zukunft brauchen, sollen sie nun auch gestalten“, spielte Büttner ebenfalls auf das Alter seines Nachfolgers an. Den Gästen im proppenvollen Spessart Forum versicherte Büttner: „Der junge Mann brennt für diese Stadt.“ Ehe er Brasch die Amtskette überreichte, hatte er noch einen Ratschlag hinsichtlich des Umgangs mit den Stadtverordneten parat: „Die Spielregeln sind immer die gleichen. Entweder jagen die dich oder du jagst sie.“
Hans-Georg Schießer, Fraktionsvorsitzender der GWL, erinnerte in seiner Ansprache an das „eindrucksvolle Wahlergebnis von 57,9 Prozent“ das Brasch bei fünf Mitbewerbern erzielt habe. Seine sachliche und abwägende Art sei bei den Wählern gut angekommen. GWL, SPD und CDU, die drei großen Fraktionen im Stadtparlament, hatten sich im Wahlkampf zum „Team Brasch“ zusammengeschlossen. Dadurch sei ein neuer Zusammenhalt entstanden, von dem er hoffe, das bisherige Gräben nun zugeschüttet würden und sich die Arbeit im Parlament versachliche. Abschließend galt Schießers Dank Lothar Büttner für die gute Einarbeitung seines Nachfolgers. Büttner hinterlasse ein „gut bestelltes Haus“.
SPD-Fraktionsvorsitzender Matthias Schöppner scherzte in Richtung Dominik Brasch: „Um den Druck zu erhöhen – die Erwartungen sind riesig.“ Es gelte nun, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern unter anderem den Kurs der Haushaltskonsolidierung weiterzuführen, neue Konzepte für die Wiederbelebung der Innenstädte zu erstellen und den Kurbetrieb weiterzuentwicklen.
Auf einen neuen Ton im Rathaus und in der Stadtverordnetenversammlung hoffte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Tobias Viering. Um eine gute Idee soll weiter gestritten werden, doch das Miteinanderreden sei eine gute Form um weiterzukommen. Der FDP-Stadtverordnete Marc Jacob sprach von einer „sehr fairen Bürgermeisterwahl“ und machte das Ergebnis für Dominik Brasch an dessen „jugendlichem Elan und seiner Begeisterung für das Amt“ fest.
„Bürgermeister sein ist wunderbar“, verkündete Landrat Thorsten Stolz, vormals Stadtoberhaupt von Gelnhausen. Er verwies auf die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und versicherte Brasch: Sie können hier viel bewegen.“
Für die Bürgermeister des Main-Kinzig-Kreises hieß Stefan Erb (Erlensee) Dominik Brasch in der Kreisversammlung willkommen: „Die Bürgermeister freuen sich über neue Mitstreiter in ihrer monatlichen Selbsthilfegruppe“, scherzte Erb. Bürgermeister sei „der schönste Beruf der Welt“, war sich Stefan Erb sicher und rief Brasch zu: „Dominik, leg los!“
Als Braschs ehemalige Vorgesetzte ergriff Polizeidirektorin Jasmin Brunner das Wort. Sie hatte eine Fülle von Adjektiven parat, mit denen sie ihren ehemaligen Mitarbeiter beschrieb, darunter: hartnäckig, zielstrebig, loyal, ehrlich, authentisch und sachorientiert. An den neuen Bürgermeister gerichtet, sagte sie: „Ich finde es sehr schade, dass wir dich in dieses Amt übergeben“ und an die Bürger gewandt: „Dominik Brasch ist eine sehr gute Wahl für Bad Soden-Salmünster.“ Die Personalratsvorsitzende der Stadt Bad Soden-Salmünster schloss den Reigen der Redner und wünschte sich von Dominik Brasch die Bereitschaft für Gespräche, Loyalität und Wertschätzung der Mitarbeiter. Als Leiterin der Kita Spatzennest galt ihr Augenmerk an diesem Abend auch den vier Kindern von Dominik Brasch. Für Celina, Clara und Anna und auch für Nesthäkchen Nico gab es kleine Geschenke.
Apropos Kinder: Celina und Clara hatten ihren Papa mit einem Lied überrascht. Sie sangen „Chapeau“ von Robert Redweick. Darin heißt es unter anderem: „Wenn ich einen Menschen bauen könnt‘, dann wär‘ er so wie du. In allen Farben einfach so.“
In seiner Antrittsrede bekannte Dominik Brasch, Bürgermeister zu sein sei „kein Kindheitstraum“ gewesen. Den Anstoß dazu habe Lothar Büttner gegeben. „Ich freue mich sehr auf das Bürgermeisteramt, möchte Gräben zuschütten und integrieren“, versprach Brasch. Weitere Ziele seien, junge Menschen für die Kommunalpolitik zu gewinnen, Generationen zu verbinden, die gesamtstädtische Identität zu stärken sowie eine digitalere und modernere Verwaltung einzurichten. Mit dem Lob für das hohe bürgerschaftliche Engagement, das es in der Kurstadt gebe, verband Dominik Brasch den Aufruf: „Nicht ich allein, wir alle prägen unsere Stadt.“
Durch die Stadtverordnetenversammlung, in deren Rahmen die Amtseinführung des neuen Bürgermeisters stattfand, führte Stadtverordnetenvorsteher Erwin Faulstich. Humorvoll moderierte er die Beiträge und Reden des Abends. Das Südhessische Kammerorchester hatte den Abend eröffnet.