Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler haben die „Außensprechstunde“ des Pflegestützpunkts Main-Kinzig-Kreis in Schlüchtern eröffnet.
„Das ist ein guter Tag für Schlüchtern, aber auch für den gesamten Bergwinkel“, sagte der Landrat. Susanne Simmler ergänzte, man wolle mit dem weiteren Anlaufpunkt zu Fragen rund um Pflege „Stück für Stück die Welt verändern für Menschen, die auf Hilfe auf einem sehr unübersichtlichen, schwierigen Feld angewiesen sind“: „Wir eröffnen eine leicht erreichbare, schnell zu findende und barrierefreie Einrichtung, um Bürgerinnen und Bürgern in schwieriger Zeit beratend zur Seite zu stehen.“
In der Schlüchterner Wassergasse 16-18 findet nun dreimal pro Woche eine öffentliche Sprechstunde statt; es werden Kontakte hergestellt und Orientierung im sogenannten „Pflegedschungel“ gegeben. Sämtliche Fragen rund um die Pflege können zudem telefonisch oder schriftlich an die Außensprechstunde gerichtet werden.
„Wir können eigentlich schon von einem vollständigen und umfänglichen zweiten Pflegestützpunkt sprechen“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Für einen solchen zweiten Stützpunkt hatte sie sich bereits vor über zwei Jahren ausgesprochen und stark gemacht. Der bürokratische Weg durch verschiedene Gremien bis hin zum hessischen Sozialministerium ist jedoch lang.
Der Main-Kinzig-Kreis hat indes schon mal Fakten geschaffen und geht in Vorleistung: Die Arbeit in der Außensprechstunde folgt dem Pflegestützpunkt-Gedanken, finanziell getragen wird sie zunächst jedoch alleine durch den Kreis. Die Trägerschaft des Pflegestützpunkts in Gelnhausen haben die Pflege- und Krankenkassen sowie der Main-Kinzig-Kreis inne; die personalstellende Kasse ist die Techniker Krankenkasse. Auf diese Kostenteilung soll es mittelfristig auch am Standort Schlüchtern hinauslaufen.
Landrat Thorsten Stolz begründete die Entscheidung des Kreises für die vorzeitige Eröffnung der Außenstelle in Schlüchtern mit der hohen Nachfrage, die bereits der Pflegestützpunkt mit Sitz in Gelnhausen erfahre. „Dass der Bedarf riesig ist, sehen wir an der hohen Zahl an Beratungen im vergangenen Jahr“, so Stolz. Nach rund 850 Erstkontakten im Jahr 2011, als die Gelnhäuser Servicestelle eröffnete, waren es im vergangenen Jahr bereits über 2 700.
Oftmals könne der Pflegestützpunkt bereits über einen telefonischen Kontakt weiterhelfen. „Das Ganze geschieht trägerneutral, das ist der hohe Wert, den die Menschen an unserem Pflegestützpunkt so schätzen“, resümierte Landrat Stolz. Zwei weitere Stützpunkte neben Gelnhausen wolle der Kreis errichten, „in Schlüchtern haben wir unser erstes Ziel schon mal erreicht“.
Die Leiterin der Außensprechstunde, Madeleine Gluth, stellte sich bei der Eröffnung den zahlreichen Besuchern aus Politik, Verwaltung, Kirchen und Verbänden vor. Sie wird in ihrer Arbeit unterstützt durch Carmen Märtens. Freitags ist zudem Dietmar Appl von der Techniker Krankenkasse vor Ort, der neben Verena Campbell zum Pflegestützpunkt-Team der ersten Stunde in Gelnhausen gehört.
Landrat Thorsten Stolz richtete einen besonderen Dank an die Stadt Schlüchtern, vertreten durch den Ersten Stadtrat Reinhold Baier. Die Stadt habe dem Kreis äußerst schnell bei der Suche nach einem geeigneten Standort geholfen, lobte er.