Der Belgier Filip Vercruysse (SCB Berlin) hat den 34. Brüder-Grimm-Lauf in einer Fabelzeit von 4:58:59 Stunden gewonnen und distanzierte den Zweitplatzierten Björn Kuttich (Offenbacher Yeti Jäger) um zwölf Minuten. Rang drei ging an David Schön aus Krofdorf-Gleiberg. Bester heimischer Athlet war der Unterreichenbacher Marco Tenic als Neunter.
Bei den Frauen wiederholte Katrin Herbrik (TV Hergershausen) ihren Sieg aus dem Vorjahr in 5:39:44 Stunden erfolgreich. Lokalmatadorin Franziska Baist (TV_Steinau) wurde mit zwölf Minuten Rückstand Zweite. Sabine Schmitt aus Alzey belegte den dritten Platz. Die Sterbfritzerin Johanna Heinbuch, Gewinnerin der Main-Kinzig-Challenge, musste sich mit Rang vier begnügen. Laura Martin (Multisport Academy) wurde Siebte, Beate Grasmuck aus Niedermittlau Achte.
Zum letzten Mal trug Urgestein Kalli Flach die Startnummer eins. Für den 80-Jährigen, der alle 34 Brüder-Grimm-Läufe finishte, ist Schluss. „Den Frankfurt-Marathon laufe ich noch. Der ist nicht so anstrengend“, berichtete der Niederrodenbacher.
Für den Berliner Wissenschaftler Filip Vercruysse war es der erste Brüder-Grimm-Lauf. „Wir kommen wieder“, versprach der 35-Jährige. „Ich habe mich von Lauf zu Lauf gesteigert. Die Hänsel und Gretel-Etappe war heiß und das im wörtlichen Sinne“, freute sich der Belgier.
Gemeinsam ins Ziel lief der Zweitplatzierte Björn Kuttich mit dem Dritten David Schön und dem Vierten Ludwig Reicherstorfer. „Das hat sich einfach nur ergeben. Man weiß halt, was die anderen können“, sagte der Sieger des Brüder-Grimm-Laufes 2015. Zufrieden war Ludwig Reicherstorfer vom Team Tauber. „Ich habe mir die Kräfte gut eingeteilt und hatte noch genügend Körner für die mörderische Schlussetappe.“ Marco Tenic freute sich über eine Platzierung in den Top Ten. „Wenn man fünf Etappen vor sich hat, weiß man nicht, wie es ausgehen wird. Bei der Hänsel und Gretel-Etappe muss man Jahr für Jahr alles geben. Ich bin KO, aber glücklich.“
Trotz ihres großen Vorsprungs war Titelverteidigerin Katrin Herbrik vor der letzten Etappe angespannt. „Es ist mir diesmal leichter gefallen und ich habe in allen fünf Etappen keine Schwäche gezeigt.“
Franziska Baist hatte sich wenig ausgerechnet, da sie vor einer Woche in der Schweiz 120 Kilometer gelaufen hatte. „Ich bin die beiden ersten Etappen langsam angegangen. Ich war recht frei im Kopf und als ich gemerkt habe, da geht was, habe ich die Sabine Schmitt erfolgreich attackiert.“ Für Johanna Heinbuch waren die 30 Sekunden Rückstand auf Schmitt nicht mehr aufzuholen. „Ich wollte so lange an Franziska Baist dran bleiben wie möglich. Dies ist mir nur in den beiden ersten Etappen gelungen“, sagte die Sterbfritzerin.
Schon in der ersten Etappe von Hanau nach Rodenbach wurde Katrin Herbrik (TV Hergershausen) ihrer Favoritenrolle bei den Frauen gerecht und bewältigte die 16 Kilometer in 1:02:29 Stunden vor Sabine Schmitt (TV Alzey) in 1:04:56 Stunden und Sarah Overington (TuS Griesheim) in 1:05:43 Stunden. Anschluss zur Spitze hielten Franziska Baist (TV Steinau) und Johanna Heinbuch (Sterbfritz), die gemeinsam in 1:05:57 Stunden die Ziellinie überquerten. In der Etappe nach Neuenhaßlau distanzierten die beiden Läuferinnen die Konkurrenz bis auf Titelverteidigerin Katrin Herbrik, die ihren Vorsprung weiter ausbaute. Auch in der dritten Etappe zeigte die Hergershäuserin keine Schwäche und gewann in 1:07:46 Stunden. Franziska Baist eroberte in 1:11:28 Stunden den zweiten Platz in der Gesamtwertung, während Johanna Heinbuch einbrach und satte sechs Minuten auf die Führende verlor.
Auf der vierten Etappe von Gelnhausen nach Wächtersbach lieferten sich Katrin Herbrik und Franziska Baist ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erneut siegte die Hergershäuserin. Johanna Heinbuch wurde Dritte und hatte wieder Chancen aufs Treppchen, da die Vorjahreszweite Sabine Schmitt diesmal schwächelte.
Bei den Männer sah es zunächst nach einem Dreikampf zwischen dem Sieger 2015, Björn Kuttich (Offenbacher Yeti), dem Vorjahresdritten David Schön (TSV Kroftdorf-Gleiberg) und dem Vorjahresvierten Ludwig Reicherstorfer (Team Tauber) aus. In den Etappen zwei und drei aber schaltete der Berliner Filip Vercruysse auf Angriffsmodus und nahm Björn Kuttich über vier Minuten ab. Auf der Frau Holle-Etappe dominierte Vercruysse erneut und distanzierte Kuttich um fünf Minuten. Schön und Reicherstorfer verloren weiter an Boden.