Steinauer Märchenkalender vorgestellt

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Die Steinauer Markthalle hatte sich in einen Thronsaal verwandelt. Weiß gedeckte Tische, dekoriert mit Blumen und unzählige Kerzenleuchtern mit brennenden Kerzen, versetzten die Besucher der Vernissage zur Vorstellung des Märchenkalenders von Wolf-Dietrich Heß in eine längst vergessene Zeit.
Steinaus Bürgermeister Malte Jörg Uffeln begrüßte die Gäste, unter ihnen die Schirmherrin der Ausstellung, die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, Brigitte Machnitzke vom Frauenhaus in Wächtersbach sowie die städtischen Mitarbeiterinnen Elke Homann und Deborah Schmitt, sie hatten die Vernissage organisiert, allen dankte Uffeln für ihr Engagement.
Uffeln fand mit einem Zitat von Pablo Picasso: „Kunst ist dazu da, den Staub des Alltags wegzuwischen“, die richtigen Worte, um den Kalender zu beschreiben. Mit viel Liebe zum Detail hat der Künstler die Kalenderblätter gestaltet. Er versetzte die Märchenfiguren der Brüder Grimm in die heutige Zeit, indem er zum Beispiel Rapunzels Zopf von der Bellinger Warte baumeln lässt, Gold- und Pechmarie finden sich unter dem Bogen des Hirschgrabens wieder, und der Eisenhans sitzt im Korb am Mühlgraben. Es ist dem Künstler perfekt gelungen, die schönsten Gebäude von Steinau in das Geschehen rund um die Märchen der Brüder Grimm einzubauen. Der Märchenkalender 2017 wurde in aquarell-kollorierter Technik gemalt.
Die Schirmherrin, Susanne Simmler betonte, dass die Märchen der Brüder Grimm, genau wie die Bibel, in der ganzen Welt bekannt seien. Auch in Zeiten von Pokémon go, sei es schön, dass die Märchen nicht in Vergessenheit geraten, erklärte Simmler. Die Schirmherrin freute sich über den Wunsch von Wolf-Dietrch Heß, 50 Prozent des Verkaufserlöses des Kalenders an das Wächtersbacher Frauenhaus zu spenden. So trügen Märchen der Brüder Grimm dazu bei, den Frauen und Kindern in dieser Einrichtung zu helfen.
Mariéle Syllwsschy stellte die Stadtführerinnen und – führer vor, die in den Gewändern der Märchenfiguren gekommen waren. Die Leiterin des Frauenhauses in Wächtersbach, Brigitte Machnitzke, erinnerte daran, dass dieses Haus ein Schutzraum für Frauen und Kinder sei. Sie bewunderte das Engagement aller, die mithalfen, diesen Kalender zu erstellen. Außerdem berichtete sie über ihre Arbeit im Frauenhaus. In jedem Jahr finden zirka 50 Frauen und 50 bis 60 Kinder eine neue Lebensperspektive. Der Künstler selbst dankte allen, insbesondere dem Farbenhaus Börner und Foto-Freund, die im bei der Umsetzung seines Vorhabens tatkräftig zur Seite standen.
Der geborene Schlüchterner, jetzt wohnhaft in Steinau, hat viele Talente. Nicht nur die Malerei, die er schon als Kind entdeckt hat, liebt er über alles. Deshalb war er nicht nur als Bühnenmaler, sondern auch als Graveur und Edelsteinfasser tätig. Die einzelnen Original-Kalenderbilder sind noch bis zum 26. August in der Steinauer Markthalle ausgestellt. Der Kalender kostet zehn Euro. Die ersten Exemplare wurden bereits beim Märchensonntag verkauft. Das Verkehrsbüro bietet den Kalender ab sofort an.