Der Steinauer Bürgermeister Christian Zimmermann und die Katharinenmarktmeisterin 2025, Steffi Herz, haben jüngst den 736. Katharinenmarkt eröffnet. Zimmermann würdigte dabei das außergewöhnliche Engagement der Katharinenmarktmeister, die seit einem halben Jahrhundert das Heimatfest bereichern. „Im Jahre 1975 hatten weitsichtige Bürger die Vision, dass die Brüder-Grimm-Stadt eine starke Gemeinschaft braucht. Mit der Vielfalt eurer Berufe und eures Schaffens gebt ihr unserer Stadt ein Gesicht und fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, lobte der Rathauschef das engagierte Auftreten der Katharinenmarktmeister.
Bevor rund 400 Besucher gemeinsam mit den Marktmeistern das „Kathreimoadslied“ anstimmten, stellte Steffi Herz den Beruf des Töpfers vor. „Bereits im Mittelalter war unsere Stadt ein bedeutendes Zentrum der Töpferei. Mich berührt das total, da ich heute auf eine Art noch genauso arbeite. Der Ton wird aus der Erde gegraben, aufgearbeitet und aus dem Klumpen Ton, der weich ist, forme, knete, drehe oder henkel ich mit meinen Händen, wie Generationen vor mir. Damals und heute fertigen wir nicht nur praktische Gegenstände für den Alltag, sondern auch kunstvolle Keramiken und Einzelstücke, die weit über die Grenzen der Region bekannt waren“, berichtete die 61-jährige Töpferin.
Bei der Besichtigung der Räume für die künftige Werkstatt in der Brüder-Grimm-Straße habe sie besonders beeindruckt, dass die Figur des Töpfers am Rathaus genau gegenüber ihrer Treppe stehe. „Fast glaubte ich, sie hat mir zugenickt… das war ein Zeichen und es hat mich bis heute begleitet und angespornt.“ Auf 15 Keramikmärkten im Jahre böte sie ihre aufwendigen und verspielten Arbeiten an. „Auf diesen unterschiedlichsten Märkten fühle ich mich oft als eine Botschafterin für Steinau. In den Gesprächen kann ich mit einem gewissen Stolz von der Märchenstadt erzählen. über die Brüder Grimm, die hier gelebt haben, über das Brüder Grimm Museum, den Freizeitpark, das Schloss und die Brathähnchenfarm.“ Der Katharinenmarkt verbinde Vergangenheit und Gegenwart. Er erinnere an die historische Bedeutung der Töpferei, zeige aber auch, wie lebendig und innovativ dieses Handwerk heute eine Brücke zwischen den Generationen sei, zwischen traditionellem Handwerk und moderner Kunst.
„Keramiker feierten gern und seien gesellig. Ein Töpferspruch belege dies: „Soll die Scheibe richtig laufen, muss der Töpfer einen saufen.“ In diesem Sinne appellierte die Töpferin an die Besucher:„Feiert und habt Spaß.“
Traditionell begann die Eröffnungszeremonie mit dem Lampionumzug der Steinauer Mädchen und Jungen, der durch die Altstadt zum Kumpen führte, angeführt vom Spielmanns- und Fanfarenzug Gelnhausen, den Katharinenmarktmeistern und den Schlüchterner Kalte-Markt-Präsidenten. CS
