Ein Hauch von französischem Flair prägte die Georg-Spang-Anlage im Bad Soden-Salmünsterer Stadtteil Kerbersdorf. Dort trafen sich gut 30 Bürgerinnen und Bürger mit Mitgliedern des Vereins der Freunde Guilherand-Granges aus der Kernstadt zu einer Partie Boule. Damit eröffnete der Ortsbeirat die neue Boule-Anlage im Dorfzentrum.
Die erfahrenen Boule-Spieler aus Bad Soden-Salmünster leisteten dabei wertvolle Starthilfe, indem sie nicht nur die Regelkunde, sondern auch besondere Spieltechniken vermittelten. Für die besondere Atmosphäre sorgten neben dem Spiel selbst die mitgebrachten Getränke wie Pastis oder Cidre. Für die kleinen Besucher gab es die beliebten „Madeleines“, ein französisches Feingebäck in Form einer Jakobsmuschel. So verbrachten alle einen gemütlichen Nachmittag.
Das Boule-Spiel hat seine Wurzeln eigentlich im antiken Griechenland und Italien. Im Mittelalter verbreitete es sich dann in Europa. So wurde es insbesondere in Frankreich zu einem beliebten Zeitvertreib der Aristokratie. Von Vorteil ist, dass Boule ohne großen Aufwand überall dort gespielt werden kann, wo eine ebene Fläche vorhanden ist. Schnell waren im Sandboden des kleinen Parks einige Markierungen gezogen, und so konnten parallel auf zwei Bahnen vier Mannschaften um Punkte wetteifern.
„Wir pflegen das Boule-Spiel im Sommer regelmäßig und haben uns daher über die Einladung aus Kerbersdorf zum Saisonabschluss sehr gefreut“, resümierte Frank Kleespies, der Vorsitzende des Vereins der Freunde Guilherand-Granges. Ortsvorsteher Winfried Weber bot dem Partnerschaftsverein spontan an, beim nächsten Besuch ihrer französischen Gäste auch Kerbersdorf zu besuchen. Mit dem Boule-Spiel habe man eine schöne Grundlage für ein gemeinsames Treffen.
Bei seiner Begrüßung erklärte der Ortsvorsteher, dass man im Ortsbeirat den neuen Boule-Platz als einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gemeinschaft in der Gemeinde sehe. „Wir sind davon überzeugt, dass es ein beliebter Treffpunkt für unsere Einwohner werden wird“, sagte Weber. Nach dem Gaststättensterben, bei dem auch in Kerbersdorf alle drei Lokale geschlossen wurden, gelte es, neue Möglichkeiten des Zusammentreffens zu finden. Dass man damit in Kerbersdorf auf dem richtigen Weg ist, bewies der Umstand, dass über 30 Interessierte der Einladung des Ortsbeirates zur Boule-Premiere folgten.
Der neue Boule-Platz entstand in einem Teilbereich des Georg-Spang-Parks in der Ortsmitte. Schon bei der Sanierung der Anlage vor zehn Jahren hatte man auf Anregung des Ortsbeirates eine ebene Spielfläche angelegt, die vielfältig genutzt wurde. So konnte der Platz als Übungsgelände für Bobbycar-Fahrten oder Inliner-Training ebenso genutzt werden wie als Marktplatz für den Kerbersdorfer Weihnachtsmarkt, als Ausstellungsgelände bei der KN-Dorfwette oder als Tanzfläche bei Jubiläumsfeiern.
Da die ebene Fläche schon vorhanden war, konnte der Platz nun ohne jeglichen finanziellen Aufwand seitens der Stadt eingerichtet werden. Die Stadt Bad Soden-Salmünster unterstützte die Einführung des Spiels durch die Spende eines Boule-Sets mit Wurfkugeln und der als „Schweinchen“ bezeichneten Zielkugel. Nach dem erfolgreichen Start waren sich der Ortsbeirat und der französische Partnerschaftsverein einig, dass man sich im nächsten Jahr zu einer Wiederholung im Spang-Park treffen will.
