In der Küche brutzelt der Speck fürs Rührei, das Gemüse wartet darauf, gewürfelt zu werden, und frischer Milchschaum wird sorgsam auf den Cappuccino gelöffelt: An diesem Morgen herrscht Hochbetrieb in Babsis Café. Und mittendrin zwei junge Frauen, die anlässlich des bundesweiten Aktionstags Schichtwechsel ein Praktikum in dem Schlüchterner Gastro-Betrieb machen.
Seit 2019 wird der Schichtwechsel von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) koordiniert, und auch das BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig) beteiligt sich. Der Zweck der Aktion: Menschen in der Arbeitswelt neue Perspektiven bieten und den Blick für den jeweils anderen und seine berufliche Situation zu schärfen. Dass das dem gesamten Team guttut, berichtet Barbara Raab. Die Unternehmerin beschäftigt in ihrem Café seit acht Jahren eine Mitarbeiterin mit Behinderung.
„Das bringt Herausforderungen mit sich, schweißt uns aber auch als Belegschaft zusammen“, sagt sie. Mit Menschen mit Behinderungen zusammenzuarbeiten, fordere ständig dazu auf, feinfühlig zu sein und respektvoll miteinander zu kommunizieren. „Davon profitieren wir alle“, ist Barbara Raab überzeugt.
Im chemisch-technischen Unternehmen Rohm und Werner in Sterbfritz ist Inklusion in der Arbeitswelt ebenfalls kein Fremdwort. „Wir haben schon Vorbereitungen getroffen, um einen Mitarbeiter mit Behinderung zu beschäftigen“, erklärt Betriebsleiter Raif Moaremoglu. Mit dem BWMK bestehe bereits länger Kontakt, da das Sozialunternehmen verschiedene Dienstleistungen für Rohm und Werner übernimmt. In dem chemisch-technischen Betrieb werden im Auftrag anderer Unternehmen Wasch- und Reinigungsmittel abgefüllt und auch unter dem Markennamen Rowe selbst hergestellt. Heute lernt Jonas Schlößler den Betrieb kennen und geht zwei Mitarbeiterinnen beim Befüllen von Eimern zur Hand.


