Feuerwehr gewinnt Menschenkicker-Turnier bei „Mauerwiese in Flammen“
Am Freitag und Samstag wurde auf der Mauerwiese das traditionsreiche Fest „Mauerwiese in Flammen“ gefeiert. Ob Musik, Menschenkicker-Turnier oder Bürgergarde, den Gästen wurde viel geboten.
Zum 33. Geburtstags des Schlüchterns Carneval-Clubs „Die Spätzünder“ (SCC) hatten die Veranstalter eine tolle Attraktion auf dem Programm: das Menschenkicker-Turnier. Vorsorglich wurde für das Fest ein großes Zelt aufgestellt, damit das Wetter den Veranstaltern keinen Strich durch die Rechnung machen konnte.
Los ging es am Freitag um 19 Uhr mit dem Menschenkicker-Turnier, ein überdimensionales Tischkicker-Turnier, bei dem Menschen die Spielfiguren darstellen. Ziel des Spiels ist es – ähnlich wie beim Fußball – den Ball ins Tor des Gegners zu schießen. Dabei sind alle Spieler mit ihren Händen an Stangen fixiert. Gespielt wird im Turnier-Stil, jedoch steht der Spaß im Vordergrund. Als Schiedsrichter agierte Hans Dieter Hausmann, und moderiert wurde das Turnier von Ralf Hoffmann.
Als Teams angetreten sind die Freiwillige Feuerwehr Schlüchtern, die Bürgergarde, die SCC-Trainerinnen, der Wallrother Carneval Club (WCC) und die „11 Schoppeklopper“. Die insgesamt fünf Teams trafen jeweils zwei mal aufeinander, die besten vier Teams spielten in den beiden Halbfinalen um den dritten Platz und schließlich im Finale um den Sieg.
Um 23 Uhr war das Menschenkicker-Turnier entschieden, und das Team der Freiwilligen Feuerwehr Schlüchtern gewann den „2. SCC-Narrencup“. Gut gelaunt und glücklich feierten die Teams und Gäste den Sieg und ließen den Abend bei Bier, Wein und gegrillten Speisen zusammen ausklingen.
Am Samstag stand um 18 Uhr das nächste Highlight auf dem Programm, denn die Historische Bürgergarde Schlüchtern weihte zusammen mit Bürgermeister Matthias Möller feierlich ihren neuen Böller ein. Die Schlüchterner Bürgergarde marschierte, angeführt von Kommandeur Hans-Jörg Goltz, zusammen mit den Bürgergarden von Lahnstein, Weil der Stadt und Kronberg auf die Mauerwiese und stellte sich in einer Begrüßungsrede den Gästen vor. Andreas Beck, der erste Vorsitzende der Bürgergarde Schlüchtern und in der Funktion des Fähnrich beziehungsweise Fahnenträgers, erklärte in seiner Rede, dass die Schlüchterner Bürgergarde ein historischer Verein mit den Abteilungen Garde und Biedermeier sei. Vor 25 Jahren entschloss sich der Verein ausschließlich an historischen Veranstaltungen teilzunehmen, um seinem Namen gerecht zu werden.
Die Gründung des Verbunds der Ritter, Landsknechte, Bürgergarden und historischen Soldaten aus Hessen und Rheinland-Pfalz gehöre nur zu einer von vielen Aktivitäten der Bürgergarde, welche mittlerweile bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt sei. Die Kombination aus Biedermeier und Soldaten sei einzigartig, so Beck. Besonders freue sich die Bürgergarde auf das Aufstellen des Schlüchterner Weihnachtsbaums auf dem Frankfurter Römerberg, wo sie zusammen mit dem Magistrat der Stadt Schlüchtern aufmarschieren werde.
Bevor Andreas Beck das Wort an seinen Oberbefehlshaber Bürgermeister Matthias Möller übergab, hob dieser zum Schluss die Stärken des historischen Vereins hervor. Die Kultur, das Darstellen der damaligen Zeit sowie das Repräsentieren der Interessen der Stadt Schlüchtern seien Merkmale, die die Bürgergarde für Schlüchtern unverzichtbar machten. „Wir sind ein, wenn nicht sogar das Aushängeschild der Stadt Schlüchtern“, verkündete Andreas Beck stolz und Matthias Möller nickte zustimmend.
Der Bürgermeister bedankte sich bei Schlüchterns Carneval-Club „Die Spätzünder“ für das Ausrichten des alle zwei Jahre stattfindenden Festes. „Der SCC ist ein toller Verein und wertvoll für die Stadt Schlüchtern“, machte Möller deutlich.
Als es zum offiziellen Teil der Veranstaltung – der Taufe des neuen Standböllers der Bürgergarde – ging, riss der Bürgermeister kurz den Ursprung der Namensgebung des Böllers an: In den 1960er Jahren gab es einen Generalfeldmarschall Wilhelm Möller, der zu dieser Zeit der Kommandeur der Schlüchterner Bürgergarde war. Dessen Spitzname war „Schmonzes“ und zu Ehren des ehemaligen Kommandeurs wurde der neue Standböller am Samstag durch Bürgermeister Möller traditionell mit einer Flasche Sekt auf den Namen „Kleiner Schmonzes“ getauft.
Nach der Taufe wurde der Böller von Böllerschütze Holger Block, der dafür extra ausgebildet wurde, für die Präsentation vorbereitet. Kommandeur Hans-Jörg Goltz bat die Zuschauer darum, sich aufgrund der Lautstärke der Schüsse, die Ohren zuzuhalten. Auf die drei Böllerschüsse folgten drei Schüsse mit der Handfeuerwaffe und daraufhin erneut drei Böllerschüsse. Der Standböller war schon seit langer Zeit ein Wunsch der Historischen Bürgergarde Schlüchtern gewesen und mit der Taufe des aus eigenen Mitteln finanzierten Böllers, konnte dieser nun endlich offiziell eingeweiht werden.
Am Abend sorgten die „Kinzigtaler Spitzbuben“ für musikalische Unterhaltung und bei Einbruch der Dunkelheit wurde das immer wieder beeindruckende große Lagerfeuer, das dem Fest seinen Namen gibt, angezündet. Zwei gelungene Festtage auf der Mauerwiese gingen mit guter Stimmung zu Ende.